Das Zinshaus des 19. Jahrhunderts: Bautechnik & Baumaterial
Gastbeitrag von Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Tech. Manfred Wehdorn
Etwa zwanzig Prozent der Bausubstanz von Wien gehören dem 19. Jahrhundert an, das sind rund 31.000 Objekte1, Vergleichszahlen für ganz Österreich fehlen, doch wird die Zahl – zumindest in den Großstädten – durchaus ähnlich hoch sein. Die Erhaltung dieses kulturellen Erbes zählt zu den Kernaufgaben der Stadterhaltung und Stadtplanung. Ziel muss die Sanierung und Revitalisierung dieser Objekte – meist historische Zinshäuser – nach dem Grundsatz der Nachhaltigkeit sein. Für die ökonomische, ökologische und sozio-kulturelle Effizienz – den drei Säulen jeder Nachhaltigkeit2 – ist das Wissen um Bautechnik und Baumaterial jedenfalls von besonderer Bedeutung.
Beitrag von Herbst 2013
Die praktische Denkmalpflege hat erst in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren aufgrund der Intensivierung wissenschaftlich-technologischer Untersuchungen, die heute Grundlage jeder seriösen Bausanierung sind, unser Wissen in diesem Spezialgebiet wesentlich erweitert. In diesem Sinn ist auch der gegenständliche Beitrag zu sehen, der sich – dem vorgegebenen Thema entsprechend – weitestgehend auf Bautechnik und Baumaterial der Zinshäuser der Gründerzeit konzentriert.
PRÄFABRIKATION UND ERSATZMATERIALIEN ALS BASIS ÖKONOMISCHEN BAUENS IN DER GRÜNDERZEIT
Ziel des Großteils der in der Gründerzeit entstandenen Zinshäuser war es vorrangig – wie wir heute sagen würden – „Geld zu machen“. Selbst in den bedeutenden Ringstraßenpalais wurde meist nur die Bel-Etage vom Eigentümer genutzt, während die anderen Geschosse der einkommensträchtigen Vermietung dienten3. Dementsprechend war auch nur die Bel-Etage reich gestaltet, die Prunkstiege führt oft nur bis in dieses Geschoß, während die anderen Ebenen nur durch untergeordnete Nebenstiegen erschlossen und eher bescheiden ausgestattet sind.
Das übergeordnete wirtschaftliche Ziel konnte weitestgehend nur durch eine entsprechende Bautechnik, die auf Präfabrikation und Ersatzmaterialien basierte, erreicht werden. Die Präfabrikation ist selbstverständlich keine Erfindung der Gründerzeit, aber der weltweite Bauboom des 19. Jahrhunderts trug wesentlich zu deren geradezu sprunghaften Entwicklung in dieser Zeit bei.
Im gegebenen Zusammenhang ist zunächst auf die Formziegel- und Terracotta-Industrie sowie auf die Entwicklung der Betonguss-Technologie hinzuweisen. Um sich die Ausmaße dieser Industrien zu vergegenwärtigen, sei eingangs eine der typischen 19. Jahrhundert-Fassaden in seiner Detailausformung analysiert: Gemauert und mit einer Schablone gezogen, sind im Allgemeinen nur die Grundform weit vorspringender Fassadenteile wie Kordon- und Hauptgesimse; zumindest der gesamte Baudekor wie Friesbänder, Konsolen, Fensterumrahmungen und meist auch die gesamte Bauplastik ist präfabriziert und wurde satt in den noch feuchten Putz verankert, schwerere Teile auch – so wie Bilder an der Wand – mit Eisenankern gesichert. Berühmt und zahlreich sind die Musterkataloge der großen Firmen, wie jene der Wienerberger Thonwaaren-Fabriks AG oder jene der Portland-Cement-Fabrik zu Perlmoos, nach denen der jeweilige Architekt den Fassadendekor zusammenstellte. Nicht nur Baufirmen oder „zweitrangige“ Architekten bedienten sich dieser Methode. 1862 schreibt Ludwig Förster über das Haus Kärntner Straße 53, dass die Verzierungen wenig gekostet haben, indem sie größtenteils aus Cementguss hergestellt sind, der sich in Wien seit 15 Jahren vollkommen bewährt hat4.
Ein wesentlicher Produktionszweig war die Erzeugung von Statuen und Figurengruppen aus Terrakotta. Bekannt ist, dass die Fassaden der Akademie der bildenden Künste mit Nachahmungen antiker Plastiken aus diesem Material geschmückt sind und man die von Schülern der Akademie geschaffenen Modelle der Wienerberger Tonwarenfabrik zur beliebigen Vervielfältigung überließ, wobei als Gegenleistung je eine der Tonfiguren zu einem stark verbilligten Preis in die Akademie abgegeben werden musste5. Diese Figuren nahm man auch in die Kataloge der Wienerberger Tonwarenfabrik auf und bot sie in verschiedenen Größen an.
Zum Thema Präfabrikation bzw. Fertigteile sind ferner die Produkte aus Zinkguss anzuführen. Bereits 1839 hatte der Architekt Ludwig Förster mit dem Berliner Moritz Geiß in Wien eine Zinkgießerei gegründet, welche sich vor allem auf Hohlguss spezialisierte6. Man erzeugte ganze Gesimse und noch im beginnenden 20. Jahrhundert wurden, wie zum Beispiel im Haus der Industrie, Vasen aus diesem Material auf den Dächern aufgestellt.
Nicht zuletzt ist auf die Produkte aus Eisen, wie Stiegenhausgeländer, Kandelaber und ganzer Pawlatschen- bzw. Gangfronten hinzuweisen, die man ebenfalls aus Katalogen der einschlägigen Firmen bezog. Das Fürst Salmsche Eisenwerk in Blansko hatte in Wien in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts sogar eine Niederlage, welche mit einer Eisengießerei verbunden war; ferner hatten unmittelbar in der Stadt noch die Gussfirmen Freiherr von Löwenthal und R. Ph. Waagner ihre Werkstätten etabliert.
WAND-, DECKEN- UND DACHKONTRUKTIONEN, DIE HAUPTBESTANDTEILE EINES GRÜNDERZEIT-ZINSHAUSES
Im Gegensatz zu den großen Monumentalbauten, bei denen man sich nach wie vor des Natursteins für das aufgehende Mauerwerk, aber auch komplexer Eisensys-teme für Gewölbe und Dachstühle bediente, blieb man beim Zinshaus weitestgehend bei den althergebrachten preisgünstigen Baumaterialien: Ziegel mit Putzfassaden für die Außenwände, Decken und Dachstühle aus Holz. Allerdings konnte die Qualität der Baumaterialien und ihrer Verwendung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wesentlich gesteigert werden. Grund hierfür war die gestiegene Nachfrage nach Baustoffen, die letztendlich zu einer qualitätsorientierten Industrie führte. Als Beispiel sei auf die Entwicklung der Ziegelproduktion hingewiesen: Noch um die Mitte des 19. Jahrhunderts erzeugte man in Österreich die Ziegel auf fast gleiche Art und Weise wie schon Jahrtausende vorher; sie wurden von Hand geschlagen und in Einzelöfen gebrannt. In der zeitgenössischen Literatur finden sich immer wieder Anmerkungen über die schlechte Qualität der Ziegel7. Der niedrige technische Stand der Produktion war auch ein wesentlicher Grund, warum es erst um 1850 zu größeren Sichtziegelbauten in Österreich kam.
Technische Grundlage für den Qualitätssprung in der Produktion war vor allem die Einführung des kontinuierlich arbeitenden Ziegelofens, des sogenannten „Ringziegelofens“, den sich der Berliner Bauunternehmer Friedrich Hoffmann in Österreich 1858 patentieren ließ8. Nicht zuletzt war es aber der große Bedarf an Ziegelmaterial, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die industrielle Entwicklung förderte. Die Wienerberger Ziegelfabriks- und Baugesellschaft als größtes Unternehmen seiner Art betrieb um 1900 alleine im Wiener Raum 16 Fabriken und erzeugte rund 200 Millionen Ziegel pro Jahr9.
Im gegebenen Zusammenhang ist insbesondere auch auf die Entwicklung der Zementindustrie hinzuweisen, die - im Bewusstsein der Bedeutung dieses neuen Baustoffs - von öffentlicher Hand wesentlich gefördert wurde. Die österreichische Zementindustrie wurde in Schwoich bei Kufstein in Tirol durch Franz Kink begründet, der 1842 mit einfachen wasserbetriebenen Mühlen und kleinen Schachtöfen mit der Erzeugung von Romanzement begann10. Portlandzement wurde erstmals in Österreich ebenfalls im Raum Kufstein, in Kirchbichl, in einer von Alois Kraft und Angelo Saullich 1856 gegründeten Firma hergestellt11. Der Name dieser Firma bzw. der 1872 mit ihr als Stammwerk neu gegründeten Actien-Gesellschaft der k.k. priv. Hydraulischen Kalk- und Portland-Cement- Fabrik zu Perlmoos, vormals Angelo Saullich wurde zu einer Art Gütebezeichnung. Bei vielen öffentlichen Ausschreibungen in Wien wurden Qualitäten wie Kufsteiner Zement oder Perlmooser Zement verlangt12.
Ziegel, Kalk und Zement bildeten und bilden die Hauptbaustoffe der Zinshausfassaden des 19. Jahrhunderts. Aus gestalterischer Sicht und im Sinne der allgegenwärtigen Repräsentation war das Vorbild jedoch der Steinbau. Der Architekt Heinrich Ferstel kritisierte 1874 zwar abwertend die den Steinbau imitierenden Fassaden als architektonische Lüge13, griff aber selbst aus Kostengründen immer wieder zu diesem Gestaltungsmittel, auch bei Monumentalbauten, wie zum Beispiel der Wiener Universität. In der berühmten, von Paul Kortz14 redigierten Beschreibung von Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts findet sich jedenfalls die Anmerkung, dass sich im Zinshausbau Naturstein nur mehr in Form der Stufen in den Stiegenhäusern fände. Für diese noch heute fast in allen Stiegenhäusern zu findenden Natursteinstufen setzte man – vor allem nach dem Bau der heutigen Südbahn, deren Streckenführung von Wien bis Triest 1857 fertig gestellt war – dichte Kalksteine aus Istrien ein. Womit – einmal mehr – auch die Bedeutung des Materialtransportes, der zum immer wieder kehrenden Einsatz einzelner Rohstoffe führte, gezeigt ist.
Der einfache Materialtransport – auf dem Wasserweg oder über die neu errichteten Bahnen – war auch bestim- mend für den Einsatz des Bauholzes, meist Fichten- oder Tannenholz, aus dem nicht zuletzt der Großteil der Geschoßdecken im Miethausbau besteht. Die ursprüngliche Form der Holzdecke ist – generell gesehen – die Dippelbaumdecke: Dreiseitig behauene, an der Oberseite der Baumform entsprechend belassene Balken wurden zwischen den tragenden Mauern Mann an Mann verlegt und – daher der Name – miteinander durch Dübel verbunden. Im Wohnhausbau wurden sie aber im Allgemeinen nur dort verwendet, wo die Bauordnung „feuersichere“ Decken verlangte, also über Einfahrten oder über dem letzten Geschoss, als Abschluss gegen den Dachraum. Diese Decken haben eine sehr hohe Tragfähigkeit und entsprechen auch heute noch allen Anforderungen baupolizeilicher Vorschriften im Wohnhausbau.
Aufgrund des großen Holzverbrauchs waren sie aber teuer. Die bei den Wohnbauten am häufigsten verwendete Deckenart war daher – während der gesamten zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts – die Tramdecke. Sie besteht aus einzelnen, in einem Abstand von 80 cm bis 100 cm verlegten Holzbalken, welche den eigentlichen Deckenaufbau, bestehend aus Sturzschalung, Beschüttung und Fußboden, tragen. Bei den im Wohnbau üblichen Spannweiten war die gesamte Decke inklusive der Holzfußböden 45 cm bis 50 cm hoch. Aus den genannten wirtschaftlichen Gründen entwickelte sich seit den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts die „Kappendecke“, das sind die flachen, aus Ziegeln gemauerten Segmenttonnen, die man – bei Spannweiten zwischen 1,30 m und 1,70 m – vorwiegend auf gewalzte I-Träger legte und die in Österreich allgemein nur „Wiener Platzln“ genannt werden.
Diese einfach zu mauernde Deckenkonstruktion, für die man auch keine Lehren brauchte, fand noch bis in die Zwischenkriegszeit Verwendung. Die „Wiener Platzln“ verdrängten vor allem die alten Kellergewölbe; das Wohnhaus der Familie Klein am Dr.-Karl-Lueger-Platz 2, 1867 bis 1869 nach Plänen von Carl Tietz erbaut, zeigt sogar in allen Geschossen Platzldecken, wobei man allerdings wissen muss, dass die Gebrüder Klein eine der großen Unternehmensfirmen der Monarchie war15, die u. a. Baugesellschaften und Eisenwerke besaß und daher in der Verwendung der „neuen“ Deckenkonstruktion zweifellos auch einen Reklamefaktor sahen.
Eine Art „Variante“ zur Platzldecke war die sogenannte Tramtraversendecke, eine Konstruktion, deren Erfindung der damals vielbeschäftigte Architekt Julius Dörfel für sich in Anspruch nahm16. Bei dieser (noch vor 1875) entwickelten Deckenkonstruktion bestanden die Hauptträger aus gewalzten I-Profilen, die meist in Fensterabstand eingemauert wurden; zwischen die Eisenträger legte man – meist erst, nachdem die Dachgleiche erreicht worden war – die Holzträme, welche aufgrund der kürzeren Spannweiten natürlich entsprechend schwächer dimensionierter werden konnten. Dörfel gibt die Tramdimension bei den üblichen Holzdecken mit 24/32 cm an, jene bei der von ihm erfundenen Decke mit 13/18 cm. Dadurch brachte die neue Konstruktion nicht nur wesentliche Erleichterungen während der Bauführung mit sich, sondern war auch preisgünstiger als die herkömmlichen Decken. Alle anderen Deckenkonstruktionen – zum Beispiel Blechdecken – hatten für den Zinshausbau des 19. Jahrhunderts wenig Bedeutung.
Fertigteil- und Betondecken tauchten im Wohnbau in größerem Umfang erst in der Zeit um 1900 auf. Die Fertigteildecken stellten – ähnlich wie die oben angeführten Tramtraversendecken – eine Weiterentwicklung der „Wiener-Platzl-Decke“ dar, indem man zwischen den Eisenträgern verschieden geformte Ziegel – meist Hohlziegel – verlegte (zum Beispiel „System Eduard Schneider“ oder „System Ludwig“).
Seit 1882 gab es auch bereits Deckenpatente, welche die Anwendung von Beton zwischen Eisenträgern vorsahen. Allgemein durchzusetzen begannen sich aber erst die – wieder unmittelbar dem System der Wiener Platzlgewölbe nachgebauten – Moniergewölbe, das waren dünne mit Eisengittern verstärkte Betonkappen zwischen Eisenträgern. Im Prinzip sind auch die so genannten Rippendecken – das sind Plattenbalkenkonstruktionen aus Eisenbeton, bei denen die Balken in einem Abstand von 70 bis 90 cm liegen und deshalb bedeutend schwächer dimensioniert werden können – den „Wiener-Platzl-Decken“ nachgebildet: Zwischen den Rippen wurden Putzträger gespannt oder Hohlziegel unmittelbar einbetoniert. Die Zahl der verwendeten Systeme war überaus groß; im Prinzip besaß jede der bedeutenden Baufirmen, wie N. Rella & Neffe, Adolf Baron Pittel, G. A. Wayss & Co., Ed. Ast & Co, ihr eigenes Patent17.
Anzuführen im gegebenen Zusammenhang ist zweifellos noch die „Ast-Molins-Decke“ der Firma Ed. Ast & Co., welche auf immer wieder verwendbaren Blechlehren hergestellt wurde und daher auch im Wohnbau des beginnenden 20. Jahrhunderts immer wieder eingesetzt wurde. Erst im 1. Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts entwickelte man in Österreich die bewährten Betondecken, die fast zur Gänze aus Fertigteilen bestehen und als unmittelbare Vorläufer der heute verwendeten Konstruktionen anzusehen sind.
Zu den Dachstühlen – dem dritten Bauteil, auf den etwas näher eingegangenen werden sollte – ist zunächst zu wiederholen, dass Holz das bestimmende Baumaterial für den Wohnbau der gesamten Gründerzeit blieb. Ausschlaggebend war auch in diesem Bereich der Wunsch, die Baukosten so niedrig wie möglich zu halten. Als einfachste und billigste Lösung wurden daher oft – wenn dies vom Grundriss des Hauses möglich war – die Pfetten unmittelbar auf die in den Dachraum hochgezogenen Querwände gelegt. Diese Konstruktion hat – nach seinen eigenen Worten18 – in Wien erstmals Ludwig Förster 1839 beim Bau des Daumschen Hauses, Petersplatz 9, angewendet. Sonst fanden vor allem Pfettenkonstruktionen Verwendung. Die einzelnen Hauptgespärre sind häufig asymmetrisch, weil man aus gestalterischen Gründen an den Straßenseiten eine höhere Gesimszone anstrebte, wodurch im Dachraum Drempelmauern notwendig waren, nicht aber hofseitig, weil man in den Innenhöfen generell auf aufwändige Gestaltungen, also auch auf ein Höherziehen der Gesimszone, verzichtete.
Die beeindruckenden, aus heutiger Sicht überaus elegant wirkenden Eisendachstühle der Gründerzeit, von berühmten Firmen wie Ig. Gridl oder R. Ph. Waagner hergestellt, blieben tatsächlich auf die Monumentalbauten beschränkt.
EPILOG
Der gegenständliche Beitrag kann nur einen kleinen Einblick in Bautechnik und Baumaterialien des 19. Jahrhunderts geben. Ebenso lohnend und spannend ist die Betrachtung des technischen Ausbaus, der Blick auf Aufzugssysteme oder auf die gesamten infrastrukturellen Einreichungen im historischen Zinshausbau, wie Gas- und Elektroinstallationen, Heizungen und vieles anderes mehr. Dazu reicht jedoch der vorgegebene Umfang für diesen Beitrag nicht; hierzu ist auf die einschlägige Fachliteratur zu verweisen19.
Das Wissen um historische Bautechnik und Baumaterialien ist aber – und hier schließt sich der Kreis der Gedanken – Voraussetzung für eine fach- und sachgerechte Sanierung des historischen Baubestands.
Fußnoten
1 Gemäß Erhebung der Magistratsabteilung
2 Die Aufzählung der Effizienz folgt dem sogenannten „Brundtland-Report“, 1987 veröffentlicht. Zum Thema Nachhaltigkeit im Bereich der Denkmalpflege siehe u. a. Marion Wohlleben, Hans-Rudolf Meier (Hrsg.), Nachhaltigkeit und Denkmalpflege. Beiträge zu einer Kultur und Umsicht, Zürich 2003; Manfred Wehdorn, Sustainability and Monuments Conservation, in: Politechnika Krakowa (Hrsg.), Cracow Charter 2000. 10 Years later, Krakau 2011, S. 123 - 130.
3 Vgl. hierzu: Elisabeth Lichtenberger, Wirtschaftsfunktion und Sozialstruktur der Wiener Ringstraße (Die Wiener Ringstraße - Bild einer Epoche, Bd. VI), Graz 1970; Klaus Eggert, Der Wohnbau der Wiener Ringstraße im Historismus 1855 - 1896 (Die Wiener Ringstraße - Bild einer Epoche, Bd. VII), Wiesbaden 1976.
4 Ludwig Förster, Wohnhäuser in Wien, Ecke der Ringstraße am Ausgang der Kärntnerstraße links, in: Allgemeine Bauzeitung, Jg. 27, Wien 1862, Seite 27-28 (28).
5 Theophil Hansen, Der Neubau der k.k. Akademie der bildenden Künste in Wien, in: Allgemeine Bauzeitung, Jg. 41, Wien 1876, S. 11 - 14 (14).
6 N.N., Erzeugnisse der Zinkgießerei aus den Werkstätten der Herren Förster und Geiß in Wien, in: Allgemeine Bauzeitung, Jg. 8, Wien 1843, S. 246-252.
7 N.N., Ueber die Mauerziegel, in: Allgemeine Bauzeitung, Jg. 4, Wien 1839, S. 243-252 (252).
8 Hoffmann Friedrich Eduard, Erfindung eines ringförmigen Ofens zum ununterbrochenen Betrieb beim Brennen aller Arten von Ziegeln und Thonwaren, von Kalk, Gyps und dgl. (Österreichisches Patentamt, Pr.-Nr. 7/9, erteilt am
17.04.1858).
9 Paul Kortz, Wien am Anfang des XX. Jahrhunderts, Bd. 1, Wien 1905, S. 32.
10 Perlmoser Zementfabriks-Aktiengesellschaft (Hrsg.) Entstehung und Entwicklung der Aktiengesellschaft der hydraulischen Kalk- und Portlandzementfabrik zu Perlmoos, Wien 1925, S. 2.
11 Perlmooser Zementwerke AG (Hrsg.), 80 Jahre Perlmosser Zement, Wien 1952, S. 4.
12 Armin Brameshuber, Die Österreichische Zementindustrie (Diss.), Graz 1950, S. 135.
13 Heinrich Ferstel, Der Bau des chemischen Institutes der Wiener Universität, in: Allgemeine Bauzeitung, Jg. 39, Wien 1874, S. 44 - 47 (47).
14 Paul Kortz, Anm. 9, S. 29 und 31.
15 Siehe hierzu u. a.: Constantin Wurzbach, Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich, 60 Bd., Wien 1856-1891.
16 Dörfel Julius, Vergleich der neuen Decken-Construction, d. i. wo Träme oder Diebelbäume zwischen Traversen aufliegen, mit der alten Construction, sowie die Träme und Diebelbäume auf der Haupt- und Mittelmauer aufliegen, in: Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereines, Jg. 27, Wien 1875, S. 152 - 154.
17 Lischka Wenzel, Verbesserung in der Deckenconstruction von Gebäuden durch Anwendung von hydraulischem Beton zwischen eisernen Trägern anstatt Ziegel oder Holz (Österreichisches Patentamt, Pr.-Nr. 32/953, erteilt am 19.05.1882).
18 Ludwig Förster, Der Bau der Wiener Zinshäuser, in: Allgemeine Bauzeitung, Jg. 12, Wien 1847, S. 237 - 244 (S. 242).
19 Vgl. hiezu: Mila Schrader, Julia Voigt, Bauhistorisches Lexikon: Baustoffe, Bauweisen, Architekturdetails, Suderburg 2004. Manfred Wehdorn, Die Bautechnik der Wiener Ringstraße (Die Wiener Ringstraße - Bild einer Epoche, Bd. XI), Wiesbaden 1979.

Zur Person
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Techn. Manfred Wehdorn ist seit 1973 als Architekt tätig und seit 1981 Universitätsprofessor an der Technischen Universität Wien. Zudem ist er Mitglied des Wiener Altstadterhaltungsfonds und seit 1998 Experte für Fragen der Denkmalpflege in der Europäischen Kommission in Brüssel.
